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Geschichte der linguistischen Theorien, Teil 5

Vierter Teil: Konkurrenzmodelle <

Nicht-derivationelle GB-Theorie vs. Minimalist Program

Gleichzeitig haben sich auch innerhalb der GB Vorstellungen durchgesetzt, sie selbst weniger derivationell zu verstehen: Seit Koster (1986) ist es möglich, die Oberflächenstruktur der GB als nicht abgeleitet zu begreifen. Dadurch dass mit der Markierung der Spur als Ausgangspunkt der einzig verbliebenen Transformation move-α das Vorher und Nachher sichtbar sind, kann man nicht nur auf die Darstellung der DS, da sie ja auch nicht mehr als LF angenommen wird, verzichten, sondern auch darauf, in ihr überhaupt ein Vorher und Nachher zu sehen. Genau wie in der HPSG kann auch hier gesagt werden, die vordem bewegte Kategorie ist eine nicht-lokale Repräsentation, die identisch ist mit der lokalen durch die Spur repräsentierten. In diesem Sinne war eine nicht-derivationelle Sichtweise der GB möglich und setzte sich auch durch.

Sie setzte sich allerdings nur solange durch, bis das Minimalistische Programm (MP) veröffentlicht wurde (Chomsky 1995): Hier wurde der Versuch unternommen, unter strikten Ökonomievorhaben die GB-Architektur zu vereinfachen: Demnach stellt das Lexikon eine Ausgangssituation einer Derivation zur Verfügung, aus der aus den möglichen (vom computational system (CS)) berechenbaren Ergebnissen – ähnlich der Optimalitätstheorie – unter Ökonomieprinzipien die grammatische Version herausgefiltert wird. Dieser Prozeß wird auf einem einzigen Layer dargestellt, der aus dem Lexikon direkt zur logischen Form führt. Damit könnte man das MP als eine monostratale Grammatiktheorie beschreiben, die aber immer noch derivationell ist. Dies beweist sie darin, dass sie tatsächlich einen Zeitpunkt benennt (Spell-Out), zu dem die Derivation so weit vorangeschritten ist, dass phonetische Regeln das Aussprechen vorbereiten können. Bis zu diesem Zeitpunkt sind nur die overten Bewegungen passiert, die koverten, aber für die Überprüfung auf LF notwendigen Bewegungen finden erst danach statt.

Conclusio: Kreuzklassifikation: Derivationalität und Monostratalität

Wenn wir damit sowohl eine Theorie benennen konnten, die der Monostratalität folgt, aber derivationell bleibt, und gleichzeitig in der repräsentationellen und eben nicht-derivationellen Sichtweise der GB nach Koster (1986) und auch in der LFG Theorien vorliegen, die zwar auf Derivationen verzichten, nicht aber auf Multistratalität, so erweist sich die Dichotomie Derivationalität vs. Monostratalität als unzureichend. Eher böte sich eine Kreuzklassifikation an:

Kreuzklassifikation Derivationalität / Monostratalität



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zuletzt aktualisiert am 22.08.2005